KNOLL International Barcelona Chair


KNOLL International Barcelona Chair
Eine königliche Sitzgelegenheit – Entwurf Ludwig Mies van der Rohe, 1929


Möbelgeschichten #1

Die deutsche Regierung stellte Mies die Aufgabe, in sechs Monaten einen Pavillon zu bauen. Mies van der Rohe antwortete mit einem architektonischen Meilenstein. In den ursprünglichen Entwürfen für die Ausstellung der Weimarer Republik auf der Industriemesse 1929 in Barcelona war der „Deutsche Pavillon“ von Ludwig Mies van der Rohe noch ohne Sitzgelegenheit konzipiert.

Um dem spanischen Königspaar bei der Eröffnung eine Sitzgelegenheit bieten zu können entwarf Mies schließlich auch eine Reihe der reinsten Möbelentwürfe des 20. Jahrhunderts. Für Mies war ein Widerspruch zwischen der Struktur des Pavillons und den darin befindlichen Objekten undenkbar. Wenn der Bau den durch ihn umschlossenen Raum perfekt beleben sollte, so galt dies auch für die Sessel.  Wenn der Bau präzise, anspruchsvoll und klar zugleich sein sollte, so mussten die Sessel ebenso sein. Und die Sessel sollten ebenso luxuriös sein wie der Bau. 

Mies van der Rohe war der Überzeugung, dass Perfektion im Detail und hervorragende handwerkliche Arbeit Voraussetzung für die Eleganz sind. Als einer seiner charakteristischen Philosophien gilt „Gott ist im Detail“.

Ironischerweise standen van der Rohes Möbelentwürfe im Widerspruch zu den grundlegenden Prinzipien des Bauhaus. Die Herstellung der Sessel ist unverhältnismässig aufwendig, ihre Konstruktion ist alles andere als rationell und es ist unmöglich, sie als Massenprodukt zu betrachten. Mit einem Rahmen aus flachgezogenem Stahl, hochglänzend verchromt mit Kernlederriemen bespannt und aufliegenden losen lederbezogen Kissen mit Knopfheftung und Lederkeder wurde der Barcelona Chair zur Ikone der Möbelarchitektur des 20. Jahrhunderts und wurde von Ihm ergänzt durch einen passenden Hocker und einem Glastisch.

Bis 1934 wurde der Sessel unter der Bezeichnung MR90 von den Bamberg Metallwerkstätten gefertigt.

Einer der bekanntesten Käufer zu dieser Zeit waren das Industriellen-Ehepaar Fritz und Greta Tugendhat, welche den Barcelona-Sessel und weitere Möbelentwürfe von Mies in ihrer Villa Tugendhat in Brno (Brünn), die ebenfalls von Mies van der Rohe entworfen worden war benutzten.

Nach dem Krieg wurde der Stuhl im Auftrag Mies van der Rohes in einzelnen Exemplaren von Gerry Griffin in Chicago hergestellt.

Für die Einrichtung der 1949 fertiggestellten Villa des Architekten Philip Johnson „The Glass-House“ waren die meisten Möbel von Mies van der Rohe entworfen, darunter auch der Barcelona Chair. 

Seit 1948 werden die Barcelona und MR-Kollektion von KNOLL International gewissenhaft nach den Original-Entwürfen produziert und bestehen auch weiterhin als Symbole der Bauhaus-Ziele. 

Beweis für die universelle Gültigkeit dieser Entwürfe.        

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